Axel hat geschrieben:Hallo Kevin,
die älteren Arbeiten sind nicht erlogen, vielmehr spiegeln sie den Kenntnissstand der damaligen Zeit wieder. Wenn gesammeltes Tiermaterial ausversehen einer falschen Herkunft zugeordnet wird, dann sind solche "Fehler" ofmals vorprogrammiert. Wäre A. cybotes jedoch noch nicht beschrieben, wäre die Beschreibung von RUTHVEN durchaus gültig. Es müsste dann nur noch die Herkunft berichtigt werden.
Zu den sogenannten Unterarten von Anolis roquet sei vermerkt, das hier unbedingt Forschungsbedarf besteht. Ich bin mir ziemlich sicher, das es bei dieser polymorphen Art keine klassischen Unterarten gibt. A. roquet reagiert wohl vielmehr auf den bestehenden Feinddruck in unterschiedlichen Vegetationszonen durch eine Auslese der auffälligen Individuen. Grüne Tiere fallen nun einmal mehr auf im Trockenbusch der Küste, wie auch umgekehrt "zebrasgezeichnete Tiere" im einheitlichen Grün sich schlecht verstecken können.
Viele Grüße
Axel
Ein Beispiel wo`s so geschehen ist, ist Chamaelinorops barbouri Schmidt, 1919. Der wurde fälschlicher Weise für die Insel Navassa beschrieben. Jahre später beschrieb man Chamaelinorops barbouri vom richtigen Fundort als neue Art Chamaelinorops wetmorei Chochran,1928. Als der Fehler klar wurde, bekam die erste Beschreibung Priorität und C. wetmorei gilt seither nur noch als Synonym. Inzwischen wurde die ganze Gattung Chamaelinorops den Anolis zugeordnet. So heisst die Art (zur Zeit) Anolis barbouri (Schmidt,1919)...
Gruß
Horst