Hier geht es um die Haltung und Zucht von Anolis. Auch Lebensweise der verschiedenen Arten im Habitat, bzw. Diskussionen über das Habitat selbst sind hier erwünscht, sowie alles andere rund um Anolis.
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von malei am Di 05. Sep. 2006 7::01
Bisher hatte ich in einem großen, so ziemlich perfekt eingerichtetem Terrarium (120 x 50 x 120 cm) eine richtig nette *Gesellschaft* von Sagrei, Bergagamen und einem Phelsumen-Weibchen (großer mad. Taggecko). Hat mehr als ein halbes Jahr sehr gut funktioniert.
Und vorgestern hab ich das Phelsumen-Weibchen *erwischt*, als es ein Sagrei-Weibchen grad genüßlich verspeiste. Hat es eh nicht richtig runterbekommen und nach einigen Stunden wieder ausgespuckt, aber tot wars allemal.
Seither hat der Phelsume *Einzelhaft*.
Nunn meine Frage:
Wenn ich nun kleinere Phelsumen (sie heißen in allen Büchern anders, also nenne ich sie mal Augenfleck-Geckos) dazugebe, die um einiges kleiner sind als der Große Madagassische Taggecko, hab ich dann auch das Problem, daß sie die Sagrei als Nahrung sehen?
Ehrlich gesagt verstehe ich das Verhalten meiner Phelsume-Dame nicht...es war genug Futter im Terrarium (dzt. füttere ich hauptsächlich Heuschrecken und anderes Wiesenplankton).
Was könnte ich sonst noch mit sagreis in meinem Terrarium vergesellschaften?
LG
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von Horst am Di 05. Sep. 2006 7::31
Hallo malei,
sollte nach diesem Erlebnis "wilder Vergesellschaftung" nicht das Thema erledigt sein? Sollte nicht eher überlegt werden, die A. sagrei von den Bergagamen zu trennen, statt da weiterzumachen, wo jetzt aufgehört wurde?
Gruß
Horst
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von STEENEM am Di 05. Sep. 2006 9::53
HI
Anolis, Bergagamen,Phelsumen.........?
In einem Terrarium??
Das kann doch wohl nicht wahr sein!
Unter einer artgerechten Tierhaltung verstehe ich:
Art zu Art und kein " wildes Durcheinander"!
Da kann dein Terrarium noch so gross sein, die Vergesellschaftung
dieser Tierarten bedeutet für jedes dieser Tiere Stress!
Und Stress gehört mit zur Todesursache Nr.1 im Terrarim
Ich hoffe, genau wie Horst, das du hieraus gelernt hast u. sofort!!
die entsprechenden Massnahmen einleitest, damit es den Tieren wieder gut geht
In diesem Sinne
Stefan
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von Timo am Di 05. Sep. 2006 9::58
@malei:
"Perfekt Eingerichtet" und dann ein Mix aus Trockenwald und Regenwaldbewohnern????
Abgesehen davon ist das Terrarium grad mal groß genug für die Bergagamen ODER die Phelsumen.......
kopfschüttelnden Gruß
Geckos
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von malei am Di 05. Sep. 2006 11::40
OK, ich hab draus gelernt und trenne jetzt alle Arten, weil sie doch sehr unterschiedlich sind.
Aber angeblich nicht von der Haltung her...ich habe mich auf Börsen erkundigt (ich kaufe ja nicht blind irgendwas) und bekam von mehreren Züchtern (oder Händlern, wer weiß das schon, was sie sind) die Bestätigung, daß die von mir erworbenen Arten das gleiche Klima brauchen und gut zu vergesellschaften seien.
Und von Büchern her hab ich auch nicht viel anderes erfahren: im Endeffekt hab ich ca 10 Bücher gelesen und 10 verschiedene Meinungen erfahren.
Ich glaube mal EUCH, die ihr Halter und Züchter seid. Und wie gesagt, ich habe die Arten jetzt getrennt.
Trotzdem eine Frage: im großenTerrarium sind nur mehr die sagrei. Kann ich die mit irgend einer anderen Art Anoli oder einer Gecko-Art vergesellschaften oder geht das überhaupt nicht?
Wäre euch für Tips sehr dankbar, denn wie man sieht, lügen einen die Züchter/Händler auf Bösen das Blaue vom Himmel runter!!!
MG
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von STEENEM am Di 05. Sep. 2006 13::28
Hi
Gut das du schlauer geworden bist!
Irgendwelche Arten würden wahrscheinlich zusammen passen,
da müsstest du die Admins u. Moderatoren noch mal fragen, aber warum willst du den Tieren diesén enormen Stress un-
bedingt antun??
Wenn du pro Terrarium "nur" eine Art pflegst, mit der ent-
sprechenden Anzahl von Tieren, hast du sicher "Action" ge-
nug!
Das Thema "Vergesellschaftung" wurde ebenfalls auch schon in
anderen Foren besprochen, u. auch hier ist die grundsätzliche
Meinung: Keine Vergesellschaftung verschiedener Arten
Schon gar nicht für Anfänger
Mfg Stefan
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1.2 Anolis carolinensis
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von Timo am Di 05. Sep. 2006 13::48
malei hat geschrieben:Wäre euch für Tips sehr dankbar, denn wie man sieht, lügen einen die Züchter/Händler auf Bösen das Blaue vom Himmel runter!!!
MG malei
Ganz schön bedenkliche Pauschalaussage. Ein vernünftiger Züchter würde mit 100%iger Sicherheit nicht dazu raten Regenwaldbewohner mit Trockenwaldbewohnern zusammen zu pflegen.
Abgesehen davon ist es auch absolut nicht die Pflicht eines Händlers den Leuten was vorzukauen.Sich zu Informieren (zu allen genannten Arten gibt es hervorragende - sich nicht widersprechende - Literatur) ist immer noch Pflicht eines jeden einzelnen. Und wären da Infos dagewesen käme man gar nicht erst auf die Idee.
Auch von mir der Rat: Pfleg erstmal die vorhandenen Tiere richtig (und das wurden sie bisher mit an sicherheitgrenzender Wahrscheinlichkeit nicht, ist aufgrund der Klimatischen Faktoren schon nicht möglich). Dann kann man irgendwann mal über Vergesellschaftungen nachdenken.
mal so meine Gedankengänge
Geckos
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von Uwe am Di 05. Sep. 2006 16::59
ich hatte ja schon anfangs Bedenken diesbezüglich geäussert.
schade, das erst immer was passieren muß um Leute aufzuwecken...ist immer nur ne Frage der Zeit.
Hoffentlich greift der Spruch, mit dem aus Erfahrung lernen, und so
mehr sag ich dazu nicht.
Gruß, Uwe
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von malei am Mi 06. Sep. 2006 7::35
Danke euch für die ehrlichen Statements.
Und ich schere nicht alle, die auf Börsen verkaufen, über einen Kamm. Aber wenn ich nachfrage, bei einem Verkäufer und ihm damit schon richtig auf die Nerven gehe, dachte ich doch, ich bekäme ehrliche und gut fundierte Antworten.
Ich bin schlauer geworden, leider auf die *harte* Art.
Was ich nicht ganz verstehe....ihr schreibt, meine Tiere haben sich bisher sicher nicht wohl gefühlt. Warum haben sie sich dann gepaart und auch Eier gelegt und erfolgreich Nachzucht produziert?
Ich ziehe dzt (in einem Extra-Terrarium natürlich) drei kleine sagrei auf und der Nachwuchs der Bergagamen wurde leider nur deshalb nicht groß, weil ich die Kleinen im großen Terrarium nicht rechtzeitig fangen konnte.
Ja, ich weiß, hätte ich sie einzeln gehalten, wäre das nicht passiert.
Danke jedenfalls für eure Tipps
LG malei
PS: die sagrei sind jetzt richtig *happy*, seit sie alleine das große Terrarium *beherrschen*. Man merkt es durch mehr Aktivität. Also...ich hab gelernt und denke, jetzt geht es ihnen doch besser!
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von Horst am Mi 06. Sep. 2006 8::44
malei hat geschrieben:Was ich nicht ganz verstehe....ihr schreibt, meine Tiere haben sich bisher sicher nicht wohl gefühlt. Warum haben sie sich dann gepaart und auch Eier gelegt und erfolgreich Nachzucht produziert?
LG malei
PS: die sagrei sind jetzt richtig *happy*, seit sie alleine das große Terrarium *beherrschen*. Man merkt es durch mehr Aktivität. Also...ich hab gelernt und denke, jetzt geht es ihnen doch besser!
Nachzuchterfolg heisst nicht unbedingt, dass es den Tieren in allen Belangen gut gehen muß.
Es bedeutet z.B. dass das Futterangebot einigermassen stimmen muß, deine Zuchttiere einigermassen miteinander harmonieren müssen, ein geeigneter Eiablageplatz gefunden wurde und die Inkubationsparameter im Rahmen lagen...
Durch das jetzt agilere Verhalten deiner Tiere hast Du doch letztendlich den Beweis für`s vorher fatale vergesellschaften.
Oder andersrum:
Als Du's nicht besser kanntest, warst Du der Meinung : Es läuft alles absolut bestens. Hättest Du vorher die Arten separat gepflegt, wäre dir beim Zusammenführen ziemlich schnell aufgefallen, dass es nicht optimal läuft!
Ein langjähriger, sehr erfahrener Terrarianer und bekennender "Vergesellschafter" ( I. K. ) sagte mal in etwa so:
Wenn man Arten separat gepflegt hat und damit ihr Verhalten kennt und sie dieses Verhalten bei Vergesellschaftung ohne Abstriche beibehalen, so kann man die Vergesellschaftung als funktionierend ansehen, ansonsten nicht...
Gruß
Horst
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von Timo am Mi 06. Sep. 2006 11::54
Moin,
das trotzdem Nachwuchs vorhanden ist, deutet eigentlich nur auf die Tatsache hin das die Tiere recht hart im nehmen sind. Mit guten Bedingungen muss das noch nichts zu tun haben. Die Tiere pflanzen sich auch in viel zu kleinen Behältern fort - was sollen sie aufgrund der beengtheit auch groß anderes machen
Gegen Vergesellschaftung als solches ist auch im Prinzip gar nix einzuwenden - wenn diese mit Sinn und Verstand betrieben wird, d.h: man sollte alle zusammengepflegten Arten schon recht gut kennen, sonst sind eventuelle Verhaltensänderungen einfach nicht einzuschätzen. Dann sollten die Vergesellschaftungsparteien nicht unbedingt die selbe Lebensweise führen. Besser geeignet wäre da schon eine Vergesellschaftung von Bodenbewohnern mit Baumbewohnern. Evtl. sogar noch einen Schritt weiter das man nur Nachtaktiv mit Tagaktiv vergesellschaftet (auch wenn da die Meinungen recht stark auseinandergehen - ich konnte da aber nie schlechte Erfahrungen machen).
Was mir an deiner Gesellschaft sehr sauer aufgestoßen ist ,ist folgendes: Deine Bergagamen sind bewohner Asiatischer Regenwälder (teils sogar Montanregenwälder) und brauchen es sehr feucht und je nach Herkunft auch nicht unbedingt wirklich warm.
Anolis sagrei ist aber ein bewohner Kubanischer Trockenwälder, Savannen und ähnlicher Sonnendurchfluteter Lebensräume. Es ist dort nicht wirklich feucht, und teils mollig warm.
Ähnlich siehts bei den P.mad.grandis aus. Auch nicht unbedingt Bewohner echter Regenwälder.
In meinen Augen gehts kaum noch unglücklicher
Aber ich finds klasse das du die Tiere nun getrennt hast, ich gehe davon aus das du in Zukunft noch einige Interessante Beobachtungen machen wirst, die bisher verborgen blieben
viele Grüße
Timo
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von iris am Mi 06. Sep. 2006 23::17
Hallo malei,
der Augenfleck-Taggecko (Phelsuma quadriocellata quadriocellata) ist eine für den Anfänger eher ungeeignete Phelsumenart.
Die Tiere benötigen Nachtabsenkung und auch ein Winterruhe. Selbstverstänlich wirst Du irgendwo in den weiten des Internet jemanden finden, welcher erzählt, dass das Unfug sei. Seltsamerweise gelingt es nur wenige Haltern der Art diese auch dauerhaft nachzuziehen.
Außerdem brauchen es diese lieben Tierchen schön feucht, das ist für die sagreis nicht geeignet.
Grüße Iris
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