Zitterkrämpfe

[iris]

Hallo,

ich wühle mich zum verbessern meiner englisch Kenntnisse durch die amerikanische Ausgabe von Karibische Anolis (Heselhaus und Schmidt).

Dort war zu lesen, dass die Autoren die Erfahrung gemacht haben, dass Zitterkrämpfe bei Jungtieren nicht nur aus Unterversorgung mit Vitaminen sondern auch aus Hälterung bei zu niedrigen Temperaturen resultieren.
Eine Temperatur von weniger als 24°C halten die Autoren für die Hälterung von Anolis Schlüpflingen als zu gefährlich. Es liest sich aufgrund meiner mangelhaften englisch Kenntnisse so, dass die Temperatur auch nachts nicht unter diesen Wert fallen darf.

Wer von Euch kann Erfahrungen dazu beisteuern?

Grüße Iris

[Uwe]

zu dem Thema sollte man auch mal den NTV Boss befragen

Heselhaus ist wohl nicht mehr greifbar.....

ich sag mal noch nix, da ich, mit einigen anderen Anolisliebhabern, an der Besprechung zur damaligen deutschen Erstauflage teilgenommen habe.....

irgendwie hab ich ne Mindesttemperatur von 20 Grad im Kopf, wegen Stoffwechsel und so.

jetzt seit Ihr dran....

nächtliche Grüße vom Uwe

[Horst]

Deckt sich nicht unbedingt mit meinen Erfahrungen...

Extrembeispiel: Ein 2-3 Monate altes Jungtier ging mir Winteranfangs in meiner alten, damals quasi nur noch zur Tierhaltung eingesetzten (und daher bis auf`s Tierzimmer unbeheizten) Wohnung verloren. Habe das Tierchen nach 3 Monaten wiedergefunden. Abgemagert, dehydriert aber kerngesund...

Auch hatte ich in dieser alten Wohnung, mit Nachtemperaturen unter 15°C genauso gesunde Nachzuchten wie in der jetzigen, wo mir die Temperatur auch im tiefsten Winter kaum unter 20°C geht, was mir für die Winterruhe der adulten schon Probleme bereitet...

Gruß
Horst

[Mortis]

Ich habe eine manuell zu regulierende Therme in der Butze und halte das Teil so, dass bei einem Abfall unter 20°C geheizt wird. Das Aufzuchtbecken steht auf dem Schreibtisch nah an der Heizung. Temperaturen zwischen 20°C und 24°C, je nachdem, ob der Boiler heizt oder nicht (gilt für alle Zimmer). Nachts habe ich es höchstens 3°C kälter.

Alle neune sind fidel und wohlauf. Zitterkrämpfe konnten wir nie beobachten.

Grüße

Markus

[Uwe]

ich hab ja auch einige Jahre mit Hochlandagamen gebastelt.

Diese waren, zum Teil, in kühlen Kellerräumen untergebracht. Aus Platzgründen dort mit aufgezogene A.carolinensis mußten teilweise, meist nachts, mit Temperaturen unter 10 Grad auskommen. Hatten sich aber alle prächtig entwickelt......Zufall ?

Ich meine eher Glück, daher finde ich um die 20 Grad schon angemessen.

Uwe

[Axel]

Hallo Iris,

die sogenannten "Zitterkrämpfe" gehen wohl eindeutig auf das Konto einer Vitaminmangelsituation, im speziellen auf den Mangel an Vitaminen des B-Komplexes. Kühlere Temperaturen können diese Mangelerscheinung nur schneller zu Tage treten lassen, da unsere Tierchen zusätzlich Streß bekommen. Bei gesunden Tieren der gängigen Anolis-Arten macht eine Temperaturabsenkung in der Nacht keine Probleme (17-18°C ist kein Problem). Natürlich sollte man dies nicht verallgemeinern. Es gibt ja bekannlich Arten die aus Gebirgen stammen und solche von flachen Antilleninseln. Aus diesem Grund sollte man immer die Arten nennen, wo solche Beobachtungen gemacht worden sind. Z. B. A. blanquillanus und A. onca würde ich auch nicht unter 20°C in die Nacht schicken. Bei A. tropidolepis und A. altae sollten die 20°C nicht wesentlich am Tage überschritten werden.

Beste Grüße
Axel

[iris]

Hallo,

so habe ich mir das vorgestellt

Ganz so unbedarft in Sachen Anolishaltung und Nachzucht bin ich ja auch nicht und wenn die Tierchen bei Tagestemperaturen um die 24°C und Nachtabsenkung auf auch mal wesentlich weniger als 20°C schlüpfen sollte eine Hälterung der Jungtiere bei ähnlichen Verhältnissen auch kein Problem sein.

Ich persönlich habe bisher noch keine Probleme mit Zitterkrämpfen bei Anolis gehabt. Allerdings war ich in meiner Naivität auf den vielleicht dummen Gedanken gekommen, dass es daran liegen könnte, dass ich überwiegend "braune" Anolisarten halte.
Vielleicht haben diese andere Ansprüche, als die überwiegend grünen Anolis?

Dennoch hatte ich bisher fast keine Ausfälle bei Anolis marmoratus marmoratus und die einzigen beiden Ausfälle resultieren aus einfach Dummheit.
Wenn man schon sieht dass das Becken mehr als feucht ist und wenn man weiß, dass diese Tiere auf große Luftfeuchtigkeit eher negativ reagieren, dann sollte man nicht so blöde sein und den Bodengrund fluten.

Grüße Iris