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BeschreibungSystematische EinordnungPolychrinae (Anolis) sind eine Unterfamilie der Iguanidae (Leguane), welche zusammen mit den Agamidae (Agamen) und den Chamaeleonidae (Chamäleons) die Überfamilie Iguania bilden. Die Iguania gehört zur Unterordnung Lacertilia (Schuppenechesen), die zusammen mit den Serpentes (Schlangen) die Ordnung der Squamata (Schuppenkriechtiere) bildet. Die Squamata gehört der Klasse Reptilia (Kriechtiere, Reptilien) an. Die Polychrinae werden wiederum unterteilt in die Gattungen Polychrotidae, Leiosauridae, Leiosaurinae und Enyaliinae. Die Gattung Polychrotidae wird dann unterteilt in Anolis, Norops, Phenacosaurus und Polychrus. Die carolinensis bilden eine Art der Anolis. Die Art Anolis carolinensis (Rotkehlanolis) wird in die Unterarten Anolis carolinensis carolinensis und Anolis carolinensis seminolus unterteilt. KörperbauGemeinsamkeiten der GeschlechterWie alle Reptilien, sind Anolis carolinensis kaltblüter. D. h. sie können ihre Körpertemperatur nicht selbst durch Verbrennen der Nahrung, bzw. schwitzen regulieren. Sie müssen ihre Körpertemperatur durch das Aufsuchen verschieden warmer Orte regeln. Anolis carolinensis sind mittelgroße und schlanke Anolis, die zwischen 7-10 Jahre alt werden können. Der Schwanz macht ungefär zwei Drittel ihrer Gesamtlänge aus. Sie haben einen flachen Kopf mit einem sehr breiten Kiefer. Sowohl die Männchen als auch die Weibchen variieren in ihrer Grundfärbung von hellgrün über graubraun bis hin zu dunkelbraun. Wobei sie die Fähigkeit haben, ihre Farbe in allen Abstufungen aus dem genannten Bereich zu wechseln. Die Färbung kann gleichmäsig, aber auch Fleckig über den Köper verteilt sein. Der Farbwechsel geschieht, indem sich die Zellen in der Haut bewegen, und dadurch das Licht anders reflektiert wird. Während der Grünfärbung ist die Körperunterseite und die Labialregion (Bereich der Lippenschilder) weißlich.
An den Unterseiten der Zehen haben die Anolis carolinensis Haftlammellen
bzw. -borsten ähnlich den Geckos. Dieses typische Merkmal fast aller
Anolisarten brachte der Gattung den Namen Saumfinger. Mit Hilfe dieser
Haftlammellen können sich Anolis über sehr glatte Flächen wie
grosse Blätter oder Glasscheiben problemlos fortbewegen. Die Haltekraft
ist so stark, dass die Tiere kopfüber an der Glasdecke des Terrariums
entlanglaufen können. Fälschlicherweise werden diese Lamellen
desöfteren als Saugnäpfe bezeichnet, obwohl es tatsächlich mikroskopisch feine Häärchen sind, die durch Adhäsionskräfte die Haftung ermöglichen. Die Tiere können ihre Augen getrennt voneinander bewegen, was ihnen den irreführenden Spitznamen Amerikanisches Chamäleon brachte. Beide Geschlechter besitzen eine leuchtend rote, aufspreizbare Kehlhaut (Kehlfahne), die mit weißen Schuppen übersät ist. Dies ist ein dünnes Hautgebilde, das über spezielle Muskeln im Mundbereich durch ein Gebilde ähnlich einem Fächer ausgeklappt werden kann. Dadurch können die Tiere ein plötzliches Farbsignal geben. Wenn die Kehlfahne nicht aufgestellt ist, ist diese nicht mehr zu erkennen. Beim Männchen ist diese Kehlfahne sehr stark ausgeprägt, grösser als der Kopf. Beim Weibchen ist die Kehlfahne sehr klein, bzw. kaum wahrnehmbar. GeschlechtsunterschiedeDer offensichtlichste Unterschied zwischen Männchen und Weibchen bei Anolis carolinensis ist der Grössenunterschied. Die Männchen erreichen eine KRL (Kopf-Rumpf-Länge) von 70mm und eine GL (Gesamtlänge) von 205 mm [FWAn96] . Das Weibchen bleibt mit einer KRL von 55mm bei einer GL von 160mm deutlich kleiner. Ein weiteres wichtiges Unterscheidungsmerkmal ist der Kehllappen. Dieser ist bei männlichen Tieren deutlich grösser. Bei Männchen erreicht dieser einen Durchmesser bis zu 2 cm, während der Kehllappen bei den Weibchen meistens nur wenige Millimeter breit ist. In der Färbung treten vor allem bei den Männchen blaü bis türkisene Schattierungen am Kopfbereich und um die Augen auf. Der Kopf ist beim Männchen länger und verhältnismäsig grösseren Kopf als die Weibchen. Desweiteren haben die Männchen manchmal kleine schwarze oder weiße Punkte. Die Weibchen besitzen meistens ein ausgeprägtes weißes Dorsalband (Rückenlinie) vom Nacken bis teilweise über den Schwanz. Dieses Band ist nicht regelmäßig gezackt bzw. ausgebuchtet, und kann van dunklen Flecken und Streifenzeichnungen begrenzt sein [FWAn96] . Bei den Männchen ist diese Dorsalline meistens kaum Vorhanden bzw. gar nicht, und setzt sich oftmals eher aus dunklen Pigmenten zusammen. Der Schwanzwurzelbereich ist beim Männchen durch Hemipenistaschen verdickt. Diese sind bei ausgewachsenen Tieren deutlich zu erkennen [RaRo02] . Als letztes ist noch zu erwähnen, dass die Männchen einen Dorsalkamm besitzen. Dies ist ein Hautlappen, der entlang der Dorsallinie verläuft. Das Männchen kann diesen Kamm aufstellen. Ist er nicht aufgestellt, verschwindet er komplett, und ist mit blosem Auge nicht zu erkennen.
Lebensweise
Ursprünglich stammen die Anolis carolinensis aus dem Südosten
der USA. Dort sind sie heimisch von Florida in westlicher Richtung über
Alabama und Louisiana bis Texas, von dort aus bis Südoklahoma. Von
Oklahoma nach Osten über Arkansas und Tennessee bis nach Südvirginia.
Außerhalb der USA besiedeln sie grosse Teile von Nordost-Mexiko. Entgegen vieler Meinungen wird der Karibische Raum nicht erreicht. [FWAn96] In ihren Verbreitungsgebieten führen Anolis carolinensis vor allem ein abricoles (auf Bäumen lebend) Leben. Am liebsten in den Wipfeln kleinerer, nur einige Meter hoher Bäume, in Büschen aber auch in den höheren Baumregionen. Durch ihre grosse Anpassungsfähigkeit konnten sie weitere Gebiete besiedeln, die eigentlich nicht zu ihrem natürlichen Lebensraum gehören. Z.B. in hohem Gras, auf Maürn und an Zaunpfählen. So dass man auch von einer Semiabricolen Lebensweise sprechen kann. Ihr Verbreitungsgebiet sind vorwiegend die subtropischen immergrünen Wälder, reicht aber über offene Grassteppen wo nur vereinzelt Bäume wachsen, bis in die sommergrünen Wälder im Norden. [FWAn96] So unterschiedlich die verschiedenen Gebiete in denen Anolis carolinensis vorkommen sind, haben sie jedoch alle gemeinsam, dass es keine, bzw. nur ganz selten sehr leichte Fröste gibt. Diese leichten und kurzen Fröste können die Anolis durch eingraben überstehen. In Gebieten, in denen es vereinzelt (alle paar Jahre) über längere Zeit gefriert, werden dadurch immer wieder die Populationen drastisch reduziert. [FWAn96] SozialverhaltenAnolis carolinensis führen ein sehr ausgeprägtes Sozialverhalten. Die Tiere sind den ganzen Tag damit beschäftigt nach Futter, Feinden und Rivalen Ausschau zu halten. Dazu suchen sie sich bevorzugt einen möglichst hohen und übersichtilchen Platz, an dem sie sich nach Bedarf sonnen können. Nachts suchen sie sich einen Ast, der ungefähr gleich dick ist, wie ihr Körper. Auf diesem Ast klammern sie sich zum schlafen fest. Weitere Schlafmögilchkeiten sind grosse Blätter, die Trichter von Bromelien oder irgendwelche Spalten. Normalerweise sind sie nachts grün gefärbt. Hat ein Anolis einen guten Schlafplatz gefunden, wird dieser am nächsten Abend möglichst wieder aufgesucht. JagdBei der Jagd sind sie sogenannte Lauerjäger. D.h. sie verharren unbewegilch auf einem Ast. Ist das Beutetier in Reichweite, stürzen sie sich auf es mit einem gezielten Sprung. Anolis carolinensis ernähren sich vorwiegend carnivor. Dabei fressen sie alle möglichen Insekten, die in ihr Maul passen. Bevorzugte Beutetiere sind Grillen, Käfer, Schaben und Spinnen. Da Anolis carolinensis sehr agile Tiere sind, haben sie, obwohl sie wechselwarm sind, einen relativ hohen Futterdurchsatz. FeindeAufgrund ihrer relativ geringen Körpergrösse können sich Anolis carolinensis nicht gegen Prädatoren wehren. Deshalb werden sie auch als Fluchttiere bezeichnet. Sie sind den ganzen Tag auf der Hut vor Vögeln und grösseren Echsen. Dabei kommen ihnen ihre vorzüglichen, getrennt voneinander beweglichen Augen zugute. Erblicken sie einen Feind, ergreifen sie sofort die Flucht, wobei ihnen ihre hervorragenden Kletterkünste ermöglichen, sich fast komplett unsichtbar zu machen. Zum verstecken klammern sie sich gerne an der Unterseite eines Astes fest, aber auch grosse Blätter werden gerne genutzt, ebenso wie Spalten oder ähnliches. Ob die Tiere ihre Fähigkeit zum Farbwechsel als Tarnung einsetzen ist noch nicht geklärt, es wird aber davon ausgegangen, dass der Farbwechsel nicht zur Tarnung, sondern hauptsächlich zur Thermoregulierung eingesetzt wird. FortplanzungMit das interessanteste Verhalten zeigen Anolis carolinensis bei der Balz. Erblickt ein Mänchen ein Weibchen präsentiert es sich ihr von seiner schönsten Seite. Meist ist es dabei leuchtend grün gefärbt. Das Männchen positioniert sich gut sichtbar für das Weibchen, und beginnt mit dem typischen Kopfnicken. Um den Effekt zu verstärken, hebt und senkt es seinen gesamten Rumpf, als ob es Liegestütze macht. Zusätzlich wird ständig die Kehlfahne wie ein Blinklicht ein- und ausgeklappt. Das Weibchen signalisiert seine Paarungsbereitschaft durch ein antwortendes Nicken, so dass ein kurzer, aber sehr schöner Paarungstanz zwischen den beiden entsteht. Der nächste Schritt ist, dass das Männchen das Weibchen jagen muss. Hat er es gefangen, hält er sich mit einem Biss am Nacken des Weibchens fest (Nackenbiss). Die Paarung selbst dauert dann ein paar Minuten. Bei dieser schlingt sich das Männchen, weiterhin gesichert durch den Nackenbiss um das Weibchen, und läßt sich von ihr tragen. Das Weibchen verbuddelt dann später ein Ei im Boden. Da es das Sperma speichern kann, kann es in ca. 14 tägigem Abstand ein Ei legen. Dadurch dass es immer nur ein fertiges Ei im Körper trägt, bleibt wärend der Tragezeit die Agilität des Weibchens erhalten. Direkt nach der Eiablage ist eine deutliche Einbuchtung am Weibchen zu erkennen. Je nach Temperatur schlüpft das vollentwickelte Jungtier nach 35-40 Tagen (ca. 30 Grad) bis zu 55-60 Tagen (ca.20-25 Grad) [FWAn96] Die Fortplanzungszeit erstreckt sich von März bis September. TerrarienhaltungAnolis carolinensis lassen sich relativ einfach im Terrarium halten. Der wichtigste Punkt, den es zu beachten gilt, ist dass man niemals zwei Männchen zusammenhalten kann. Oftmals wird als die ideale Kombination ein Männchen, zusammen mit drei oder mehr Weibchen angegeben. Gegen eine paarweise Haltung ist ebenfalls nichts einzuwenden, solange es genug Möglichkeiten für das Weibchen gibt, sich aus dem Sichtfeld des Männchens zu begeben, da es ansonsten durch die Paarungwut des Männchens zusehr belastet werden könnte. Die Kombination ein Männchen, zwei Weibchen ist nicht zu empfehlen, da auch die Weibchen Reviere bilden, und sich bei dieser Kombination die Aggressivität des Dominanten Weibchens voll auf das unterlegene konzentriert. Hält man mehr als zwei Weibchen, verteilen sich die Aggressionen auf mehrere Tiere, so dass das einzelne nicht alzusehr gestresst wird. Trotzdem muss das Terrarium so strukturiert sein, dass sich einzelne Tiere aus dem Weg gehen können, bzw. mehrere Reviere möglich sind. TerrariumDas Becken selbstDa Rotkehlanolis ein abricoles Leben führen, sollte das Terrarium hochformatisch sein. Als absolute Mindesthöhe sind 60 cm zu veranschlagen, wobei damit die nutzbare Höhe gemeint ist. Also Bodengrund und Beleuchtung nicht eingerechnet. Für ein Paar Rotkehlanolis gilt als Mindestmaß für das Terrarium 60x40x60 (lxbxh) wobei ich der Meinung bin, dass man mit dieser Höhe wirklich nur dann zurechtkommt, wenn damit die wirklich nutzbare Höhe gemeint ist. Besser sind auf jedem Fall 80cm oder noch mehr. Für eine grössere Gruppe an Tieren, muss das Terrarium natürlich entsprechend grösser sein. Für 4-5 Tiere halte ich 80x50x80 cm für das absolute Mindestmaß. Wichtig für das Terrarium ist, dass es das subtropische Klima verträgt. Daher sind Vollglasterrarien ideal. Holzterrarien sind dann problemlos zu verwenden, wenn das Holz mit wasserfestem Lack wetterfest gemacht wurde. Wichtig dabei ist, darauf zu achten, dass der Lack keine Giftstoffe absondert. Lacke mit dem Umweltengel in Verbindung mit der Bezeichnung für Kleinkinder geeignet, sind die richtige Wahl. Weiterhin muss das Terrarium über eine ausreichende Belüftung verfügen, so dass sich keine Staunässe bildet. Ein Kamineffekt ist unabdingbar, d.h. es müssen vorne unten, und hinten oben Lüftungsflächen vorhanden sein. Bewährt hat sich, beim Terrarienbau erstmal sehr grosszügige Lüftungsflächen vorzusehen, und diese, falls die Luftfeuchtigkeit zu niedrig ist entsprechend wieder abdeckt. Terrarien die vorne zu öffnen sind, sind ideal, da die Tiere dann nicht sofort in Panik geraten, wenn das Terrarium geöffnet wird. Ist die Öffnung oben, könnten die Anolis den Menschen als Feind betrachten, und bei der Fütterung sofort die Flucht ergreifen. Natürlich muss das Terrarium ausbruchsicher sein. Und zwar im Bezug auf die Anolis, als auch auf das Futter. Kleinere Grillen, sowie kleine Fliegen passen fast durch jeden Spalt. Die EinrichtungDa Anolis carolinensis sehr agile Tiere sind, die ein streng abricoles Leben führen, muss das Terrarium natürlich für deren Bedürftnisse gestalltet sein. Das Wichtigste sind zuerst ausreichend Klettermöglichkeiten. Dabei bevorzugen Rotkehlanolis horizontale und vertikale Äste, die vom Durchmesser ungefär dem Körperumfang des Tieres entsprechen, bzw. ein klein Wenig dicker sind. Vereinzelte dicke Äste sollten idealerweise auch vorhanden sein, da sie sich prima als Sichtschutz vor Artgenossen eignen. Die Seitenwände und die Rückwand empfehle ich mit Naturkork- oder Presskorkplatten zu verkleiden. Diese werden bei meinen Tieren sehr gerne genutzt, ausserdem wirkt das Terrarium dadurch natürlicher. Diese Platten sind sehr einfach mit Aquariensilikon zu befestigen. Es sollte jedoch darauf geachtet werden, dass sich keine Unterschlupfmöglichkeiten für Grillen ergeben, da ein laut zirpendes Heimchen im Terrarium viele Nerven kosten kann. Anstatt Korkplatten zu verwenden, kann man auch mit Styropor und Fliesenkleber eine Rückwand gestallten. Diese Rückwand sollte aber nicht wie ein Felsen wirken, sondern eher wie Rinde. Zumindest meine Tiere halten sich nicht gerne auf den Stellen der Rückwand auf, die Steinähnlich wirken. An den Boden stellen Anolis carolinensis wenig Ansprüche. Er wird von den Tieren eigentlich nur zur Eiablage benutzt. Sehr gut geeignet ist Walderde, aus einem Laubwald, da die sich darin befindlichen kleinen Insekten und Microorganismen wie eine Putzkolone im Terrarium wirken. Ebenso kann man genausogut ungedüngte Blumenerde, oder Erde-Torf Gemische verwenden. Auch Buchholzspäne, oder ähnliches kann man verwenden, allerdings müssen dann geeignete Eiablageplätze bereitgestellt werden. Der Bodengrund sollte mindestens 7-8 cm hoch sein, besser noch mehr, damit die Weibchen ihre Eier schön vergraben können. Das Becken sollte unbedingt reichlich bepflanzt sein. Es sollten buschige Pflanzen vorhanden sein, in denen sich die Tiere komplett unsichtbar machen können, und die gleichzeitig als Sichtschutz zwischen verschiedenen Sonnenplätzen dienen. Dadurch können leichter verschiedene Reviere gebildet werden (vor allem wenn man mehrere Weibchen hällt), und ein Weibchen kann so den ständigen Paarungsversuchen des Männchens entgehen. Auch grossblättrige Pflanzen sollten im Terrarium wachsen, da die Anolis deren Blätter gerne zum Sonnen und zum Jagen verwenden. Allerdings muss man bei diesen Pflanzen aufpassen, dass sie nicht das gesamte Becken verdunkeln. Wunderschöne und sehr nützliche Pflanzen sind Bromellien. Diese zumeist epiphytisch wachsenden Pflanzen, werden auf Ästen oder an der Rückwand befestigt. Das sich in den Trichtern sammelnde Wasser wird von den Anolis gerne als Trinkwasser benutzt, während Wasserschalen meistens ignoriert werden. Desweiteren werden die langen Bromelienblätter gerne als Schlafplatz verwendet. Auch rankende Pflanzen wie z. B. die Efeutute sehen sehr schön aus im Terrarium. Grundsätzlich sollte man echte Pflanzen verwenden, da diese sehr hilfreich sind, die Luftfeuchte aufrecht zu erhalten. Da Anolis carolinensis keine Pflanzen fressen, können aber auch künstliche verwendet werden. Auch wegen der Giftigkeit verschiedener Pflanzen braucht man sich daher keine Gedanken machen. Einfach die Pflanzen nehmen, die einem Gefallen, die das Klima im Terrarium vertragen und dem Gewicht der Anolis standhalten. Das einzigste worauf zu achten ist, ist dass die Pflanzen keine Dornen oder Stachel haben, da sich die Anolis an diesen verletzen können Auf jedem Fall müssen alle Pflanzen, bevor sie ins Terrarium kommen über einen 2-3 Wöchigen Zeitraum mehrmals gründlich abgeduscht werden, da gekaufte Pflanzen Reste von Düngemittel und Schädlingsbekämpfungsmittel auf den Blättern enthalten können. Da Anolis Wassertropfen von den Blättern lecken, könnten diese zu Vergiftungen führen. Zur Bepflanzung verwende ich keine extra Töpfe, sondern pflanze direkt in den Bodengrund. Das hat aber den Nachteil, dass man einzelne Pflanzen viel schwieriger aus dem Becken nehemn kann (z. B. weil die Pflanze zu gross geworden ist). Insgesamt kann man Anolis carolinensis gar nicht genug Klettermöglichkeiten schaffen. Ideal ist das Terrarium dann eingerichtet, wenn sich die Tiere direkt unter den Wärmespots auf freien, also unbepflanzten Ästen sonnen können, aber jederzeit ins Gebüsch flüchten können. Wasserfälle oder Bachläufe sind nur bedingt zu empfehlen, da diese die Luftfeuchte sehr schnell ansteigen lassen. Sie sind daher besser für tropische Anolisarten geeignet, als für die subtropischen Rotkehlanolis. Will man trotzdem darauf nicht verzichten, muss man wirklich sehr genau auf die Klimadaten achten, da man fasche Haltungsparameter den Anolis oftmals erst ansieht wenns zu spät ist. Das Becken sollte regelmäßig (ca. alle 1-2 Wochen) von heruntergefallenem Laub, nicht gefressenem toten Futter und grossen Kotstücken gereinigt werden. Eine Komplettreinigung ist höchstens einmal im Jahr nötig. Man sollte beachten, dass jedes Werkeln im Terrarium zu Streß bei den Anolis führt. Dieser Streß sollte natürlich so gering wie möglich gehalten werden, da übermäßiger Streß zum Tod der Tiere führen kann, zumindest aber zu sehr scheuen Tieren führen wird. Anolis carolinensis bewohnen, entgegen vieler Meinungen nicht den tropischen Raum, sondern leben in subtropischen Gebieten. Daher werden sie oftmals zu feucht gehalten. Die Luftfeuchte sollte Tagsüber zwischen 40% und 60% liegen. Optimalerweise sollte es im Terrarium ein Gefälle geben. Um die Luftfeuchte zu erreichen, ist es sehr hilfreich echte Pflanzen zu verwenden, da diese für eine konstante Luftfeuchte sorgen. Dazu sollte ein bis zweimal Täglich das Terrarium mit Hilfe eines Pflanzenzerstäubers mit Wasser besprüht werden. Öfters sollte nur in extrem trockenen Zimmern gesprüht werden. Ein Hygrometer, das an verschiedenen Stellen im Terrarium angebracht werden kann, sollte zur Grundausstattung gehören, so dass täglich die Luftfeuchtigkeit kontrolliert werden kann. Nachts können die Werte bis auf 80% ansteigen, was sich im Normalfall durch die nächtliche Temperaturabsenkung von selbst ergibt. Die richtige Temperaturen sollten in Zimmern mit normaler Zimmertemperatur recht einfach zu erreichen sein. Als Grundtemperatur sollten im Terrarium ca. 24 Grad sein, wobei auch kühlere Stellen mit ca. 22 Grad, und wärmere Stellen, bis 35-40 Grad vorhanden sein muessen. Vor allem der Platz mit 35-40 Grad darf auf keinem Fall fehlen. Dieser wird am besten durch eine Reflektorbirne geschaffen, da die Tiere das Licht mit der Wärme in Verbindung bringen. Dieser Sonnenplatz wird den ganzen Tag über immer wieder aufgesucht, um sich aufzuladen. Wichtig ist, dass es innerhalb des Terrariums ein Temperaturgefälle gibt. Dieses wird sehr gut erreicht, indem der Wärmespot z. B. sehr weit an einer Seite angebracht wird. Die andere Seite ist dann automatisch kühler. Bei hohen Terrarien ergibt sich das Temperaturgefälle durch die Höhe. Bei einer Gruppenhaltung sollte nicht nur ein Sonnenplatz vorhanden sein, und die verschiedenen Sonnenplätze durch einen Sichtschutz (z.B. eine buschige Pflanze) getrennt sein. Nachts sollten die Temperaturen um 3-5 Grad fallen. Im Winter sollte eine 2-3 monatige Winterruhe stattfinden. Dafür sollten Temperaturen zwischen 16-17 Grad im Terrarium sein. Ein Sonnenplatz ist in dieser Zeit nicht nötig. Für die Winterruhe eignen sich vor allem kühle Keller und nichtbeheizte Zimmer. LichtDa Anolis carolinensis wahre Sonnenanbeter sind, die sich gerne in den obern Gebüschregionen und Baumwipfeln aufhalten, ist eine ausreichende Beleuchtung sehr wichtig. LichtartenAls Grundbeleuchtung leisten HQI-Lampen wirklich gute Dienste. Für ein 80x50x100 (LBH) Becken sollte man mindestens mit einem 70W HQI-Strahler beleuchten. Am besten einer mit einem breitstreuenden Reflektor. Alternativ kann man anstatt der HQI-Lampen auch T5-Leuchtstoffröhren verwenden. Auch diese bringen wirklich viel Licht. Sowohl HQI-Strahler als auch T5-Röhren erzeugen relativ wenig Wärme, und setzen viel Energie in Licht um, so dass man mit diesen Lampen den Stromverbauch am geringsten halten kann. Dadurch relativiert sich der etwas teurere Anschaffungspreis gegenüber normalen Leuchtstoffröhren relativ schnell. HQI-Strahler kann man oftmals sehr günstig bei Ebay beziehen. Man kann zur Not auch mit normalen Leuchtstoffröhren beleuchten. Allerdings bräuchte man für das oben genannte Terrarium mindestens 8 60 cm Röhren. Da jede dieser Röhren 18W benötigt, bräuchte man fast doppelt soviel Strom wie bei einem 70W HQI-Strahler, und hätte trotzdem eine dunklere Beleuchtung. Auch der Anschaffungspreis von 8 Röhren läge ungefär in der Preisklasse wie ein gebrauchter HQI-Strahler, so dass es kaum Gründe gibt, auf normale Leuchtstoffröhren zurückzugreifen. Hinzu kommt noch, dass HQI und T5 ein wesentlich besseres Farbspektrum liefern, als normale Leuchtstoffröhren, und wesentlich länger haltbar sind. Zusätzlich zur Grundbeleuchtung müssen noch zusätzliche Wärmestellen geschaffen werden. Diese erreicht man eventuell schon direkt unter dem HQI-Strahler, anstonnsten mittels einfachen Reflektorbirnen aus dem Baumarkt. Wegen der Verbrennungsgefahr sollten die Spots die im Terrarium angebracht sind maximal 40W haben, oder mit einem Korb geschützt werden. Wobei meistens 40 Watt ausreichen. Unter den Spots sollten Temperaturen von ca. 35-40 Grad erreicht werden. Als letztes fehlt noch eine UV-A und UV-B Quelle. Hier kann man entweder eine Leuchtstoffröhre aus dem Terrarienfachhandel verwenden, oder eine speziell für Terrarien entwickelte UV-Energiesparbirne verwenden. Prinzipiell muss man immer beachten, dass die UV-Strahlung von Glas herausgefiltert wird! Bei einem Terrarium mit Glasdeckel muss die UV-Lampe also ins Terrarium. Auch das Lochblech das in den meisten Standardterrarien verwendet wird, filtert sehr viel UV-Licht. Lediglich Gaze läßt genügend Licht durch. Zu beachten ist unbedingt, dass die UV-Strahlung sehr schnell nachlässt. Die Tiere sollten sich also in einem sehr nahen Abstand unter 30cm Sonnen können. Desweiteren verlieren diese UV-Lampen sehr schnell ihre Wirkung, so dass sie ca. jedes halbe Jahr ausgetauscht werden müssen. Eine andere Alternative den Tieren UV-Licht zukommen zu lassen ist die kurzzeitige Bestrahlung mit der Osram Vitalux. Man bestrahlt die Tiere alle 2-3 Tage für ca. 30 Minuten. Unbedingt den Mindestabstand der in der Anleitung angegeben ist beachten, da diese Lampe sehr stark ist! Man kann auf das UV-Licht auch ganz verzichten. Das UV-Licht wird von den Tieren gebraucht um Vitamin D3 zu produzieren. Dieses Vitamin muss sowieso zugefüttert werden. Allerdings gibt einem eine vernünftige UV-Bleuchtung die Sicherheit, dass die Tiere genügend Vitamin D3 bekommen, so dass ich nicht auf solch eine Quelle verzichten möchte. BeleuchtungsdauerDie Grundbeleuchtung sollte ca. 12 Stunden am Tag leuchten. Der erste Spot brennt bei mir 10 Stunden am Tag. Jeweils im Stundentakt schalte ich weitere Spots zu, bis alle 4 Spots brennen. Ebenfalls im Stundentakt werden die Spots dann wieder abgeschaltet. Dadurch simuliere ich einen Tagesablauf. Die UV-Beleuchtung brennt 8 Stunden täglich. Zur Automatisierung verwende ich einfache mechanische Zeitschaltuhren. Im Herbst wird die Beleuchtungszeit Stuück für Stück runtergefahren. In der 2-3 Monatigen Winterruhe sind dann lediglich ein paar Leuchtstoffröhren ca. 8 Stunden am Tag an. Literatur[FWAn96]
[RaDe04]
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